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Longitudinale Stränge in Freiburg – Kernkompetenzen ärztlichen Handelns

In der zunehmend spezialisierten Krankenversorgung gewinnt eine gelungene interprofessionelle Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe eine immer größere Bedeutung. Ein Verständnis der eigenen Rolle und Funktion zusammen mit der Offenheit für die Perspektive der anderen Teammitglieder ist dabei genauso unverzichtbar wie die Fähigkeit, Konflikte gut zu lösen und erfolgreich im Team zu arbeiten.

Kommunikative Kompetenzen gehören zu den Schlüsselkompetenzen, die jede Ärztin und jeder Arzt aufweisen soll. Gute Kommunikation kann man lernen und man muss sie üben. Ziel ist es eine stabile Beziehung von Arzt/Ärztin und Patient*in aufzubauen, die reibungslose Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team zu fördern und nicht zuletzt auch die eigene Zufriedenheit im Berufsalltag zu steigern.

Klinisch-praktische Fertigkeiten gehören zu den grundlegenden ärztlichen Fähigkeiten in der Versorgung von Patient*innen. Deshalb sollten sie von Beginn des Studiums an immer wieder eingeübt und vertieft werden. In Freiburg sind die praktischen Fertigkeiten zur Übersicht anhand von Körperregionen und Organsystemen organisiert.

Wissenschaftliches Denken und Handeln gehört zu den grundlegenden Kompetenzen jeder Ärztin und jedes Arztes/im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit. Nicht nur in der Forschung tätige, sondern gerade auch in Klinik und Ambulanz praktizierende Mediziner*innen benötigen das Handwerkszeug, um Studienergebnisse einzuordnen, kritisch zu bewerten und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu beurteilen.


Die longitudinalen Curricula (Longitudinale Stränge) an der Medizinischen Fakultät Freiburg ermöglichen es, fächerübergreifende Kernkompetenzen über das ganze Studium hinweg zu erlernen und zu vertiefen. Zusätzlich zu den fachbezogenen medizinischen Kompetenzen können sich Studierende so Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in folgenden Bereichen erarbeiten:


1
    Interprofessionalität





2
    Kommunikation





3
    Wissenschaftliche Kompetenzen





4
    Praktische Fertigkeiten




Professionelle Sicherheit in diesen vier Bereichen ist für eine gute ärztliche Tätigkeit unverzichtbar. Jede/r Student*in sollte deshalb die Möglichkeit haben, von Beginn des Studiums an Erfahrungen in diesen Kompetenzbereichen zu sammeln. In unterschiedlichen Anwendungskontexten und Fächern können die Studierenden wiederholt und aufeinander abgestimmt (eben „longitudinal“)

gemeinsam mit Auszubildenden anderer Gesundheitsberufe lernen und üben
• lebendige ärztliche Gesprächssituationen trainieren,
• konkrete Untersuchungstechniken erproben und fundiert erlernen
• und wissenschaftliche Methoden und Haltungen verinnerlichen


Für jeden dieser vier Bereiche (Stränge) haben wir in Freiburg ein Curriculum erstellt, das die Grundlage für die fächer- und semesterübergreifende Integration der Themengebiete bildet. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über diese Freiburger Curricula mit allen relevanten Inhalten, Veranstaltungen und weiterführenden Informationen. Die Struktur der Stränge ist immer gleich: Zentrale Schwerpunktthemen ziehen sich gewissermaßen als „roter Faden“ durch das ganze Studium über Vorklinik und Klinik hinweg. Sie werden flankiert durch weitere Übungs- und Vertiefungsmöglichkeiten u.a. in fakultativen Veranstaltungen.5


Kompetenzen und Curricula

Die Freiburger Curricula basieren auf dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM), der umfassend alle für den Ärzt*innenberuf relevanten Kompetenzen definiert. Kompetenzen werden im Kapitel 2 des NKLM beschrieben als: „[d]ie bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (http://www.nklm.de/kataloge/nklm/lernziel/uebersicht). Kompetenzbasierte Curricula orientieren sich also daran, was die Ärztin und der Arzt im späteren Berufsalltag konkret können und beherrschen müssen und welche Problemstellungen den zukünftigen Mediziner*innen begegnen werden. Danach sind auch die Freiburger longitudinalen Curricula ausgerichtet.