Die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen findet ganz selbstverständlich interprofessionell, also im Zusammenspiel mit Kolleg*innen aus vielen verschiedenen Gesundheitsberufen statt. Die einzelnen Ausbildungs- und Studiengänge sind allerdings teilweise noch monoprofessionell ausgelegt, ohne Kontakt zu den Studierenden der anderen Gesundheitsberufe.
Hier setzt der Longitudinale Strang bzw. das Longitudinale Curriculum Interprofessionalität an: Über das ganze Studium hinweg sollen mehr und mehr Lehrangebote zum Thema Interprofessionelles Arbeiten (IP) geschaffen, Übungsmöglichkeiten vertieft und der rote Faden „Interprofessionalität“ im Curriculum verankert werden.
In interprofessionellen Lehrveranstaltungen soll „Lernen mit, von und übereinander“ (Centre For The Advancement Of Interprofessional Education – CAIPE, 2002) stattfinden. Dies kann angeregt werden, indem Lernende aus verschiedenen Studiengängen und Ausbildungen zusammen von Lehrenden der verschiedenen Professionen unterrichtet werden. Die Lernenden können so erfahren, dass es unterschiedliche professionelle Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten gibt und wie sich diese im besten Fall optimal ergänzen, um so die Patientensicherheit und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu erhöhen.
Aber auch der gemeinsame Austausch über Rollenvorstellungen und Aufgaben, gemeinsame Bearbeitung von Fallbeispielen oder die gemeinsame Leitung einer Station können Studierenden und Auszubildenden die interprofessionelle Zusammenarbeit zum Wohle der Patient*innen näherbringen.
Während interprofessionelle Inhalte in einigen Ausbildungsgängen bereits Teil des Pflichtcurriculums sind, finden entsprechende Angebote im Humanmedizinstudium zumeist noch fakultativ statt. Doch auch hier gewinnt das Erlernen und Üben interprofessioneller Zusammenarbeit für die zukünftige Curriculumsplanung mehr und mehr an Bedeutung.
Zumeist werden die Veranstaltung durch das außerordentliche Engagement und die Initiative von einzelnen Lehrenden oder kleinen Teams getragen. Umso wichtiger ist die Vernetzung und der Austausch untereinander auch über die Berufsgruppen hinweg. Welche Projekte werden von welchen Abteilungen durchgeführt? Welche Lehrinhalte wurden bereits erstellt? Wie sind die Curricula der anderen Ausbildungs- und Studiengänge organisiert?
Für diesen Austausch steht Ihnen ab sofort ein Übersichtskurs zur Verfügung. Sie finden hier alle relevanten Informationen zur Vernetzung, Literatur, Handlungsempfehlungen sowie weiteres Wissenswertes für die IP-Lehrentwicklung. Bisher existiert der Kurs als Grundgerüst; er wird lebendig durch aktive Beteiligung der IP-Engagierten und IP-Interessierten.
Als Angehörige*r der Medizinischen Fakultät Freiburg finden Sie den Kurs auf der Lernplattform MedicAL
Haben Sie Materialien, Links etc. die sie gerne hier hinterlegen würden? Oder planen Sie ein IP-Projekt bzw. führen bereits entsprechende Lehrveranstaltungen durch?
Koordination/Ansprechpersonen
Prof. Dr. Andrea Heinzmann
Dr. Jonathan Ahles